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Sonstige Beweidung

Beweidung von Photovoltaik-Anlagen mit Schafen

 

Gründe für eine Beweidung von PV-Anlagen mit Schafen

Voraussetzung für die Funktionsfähigkeit der Solarmodule ist die Verhinderung von Beschattung  durch  den  Pflanzenaufwuchs.  Außerdem  ist  eine  kurze  Vegetation  aus Brandschutzgründen erforderlich (BUNDESAMT  FÜR NATURSCHUTZ 2009). Für das Kurz-halten des Aufwuchses kommen die Mahd und die Schafbeweidung in Frage. Aus Sicht der Schafhalter könnte hier eine Dienstleistungsnische entstehen, die Flächenverluste an anderer Stelle zumindest teilweise kompensiert. Die Stellung der Anlagenbetreiber zu den Pflegeverfahren ist unterschiedlich.

 

Für die Schafbeweidung sprechen folgende  Vorteile für die Betreibergesellschaft (ergänzt, nach SCHALOW 2013):

  • Einfache und meist kostengünstigste Pflegevariante
  • Im Gegensatz zur mechanischen Mahd sind keine Staubentwicklung und Beschädigung der Panele durch Steinschlag zu befürchten.
  • Ständige Kontrollen des Schäfers auf der Anlage zu unregelmäßigen Zeiten verringern die Diebstahl- und Vandalismusgefahr deutlich. Diese Dienstleistung wird auch von Wachdiensten angeboten, was jedoch erhebliche zusätzliche Kosten verursacht (REBITZER 2010).
  • Optisch erkennbare Schäden können auf Grund der Kontrolle des Schäfers schnell repariert werden („Solarschäfer“, REBITZER 2010)
  • Auch eine Pflege von Standorten mit starkem Relief ist mit Schafen möglich.
  • Umweltverträgliche, schonende Pflege der Flächen.
  • Die  Beweidung  kann  das  Vorkommen  von  Mäusegängen  und  Maulwurfshügeln auf der Anlage verringern, vor allem wenn die Beweidung im Herbst erfolgt und der Bewuchs nach der Beweidung kurz ist (REBITZER 2016, vgl. Abbildung 3) 
  • Nutzung der naturnahen Schafbeweidung als Pflegeverfahren ist mit der ökologischen Stromerzeugung kompatibel und trifft in der Öffentlichkeit auf hohe Akzeptanz.

 

Nicht nur die Betreiberfirma profitiert von der Schafbeweidung der PV-Anlagen, sondern natürlich auch der Schäfer (nach REBITZER 2010):

  • Die PV-Anlagen sind ein zusätzlicher Flächenpool.
  • Die Fläche ist bereits dauerhaft fest eingezäunt, wobei die verwendeten Zaunmodelle meist perfekt für  eine Schafhaltung  geeignet sind. Das spart dem Schäfer viel Zeit und Geld für die Errichtung des Zaunes. Bei der zunehmenden Ausbreitung von Wölfen in Deutschland stellen diese Flächen – in den meisten Fällen oh-ne Mehraufwand – vergleichsweise sichere Weideplätze dar!
  • Module  sind  ein  Witterungsschutz  für  die  Tiere  (z.B.  Schattenspender,  Wind-schutz), ein zusätzlicher Unterstand ist meist nicht nötig.
  • Die Unterkonstruktionen bieten Rückzugsmöglichkeiten für lammende Schafe, so dass ein natürliches Ablammverhalten ermöglicht wird.
  • In der Regel sind gute Weidesaatmischungen in der Anlage möglich.
  • Die Fläche ist unbelastet, da keine Dünger und Pestizide zum Einsatz kommen (HANISCH 2010).
  • Die Vertragsgestaltung und Abrechnung erfolgt privatrechtlich.

 

Gleichzeitig stellt die Beweidung auch aus Sicht des Naturschutzes eine sehr geeignete Nutzung der PV-Anlagen-Fläche dar (LFU2014), denn:

  • Die Beweidung ist in der Regel eine sehr extensive Bewirtschaftung mit positiven Effekten auf die Biodiversität.
  • Durch den Tritt der Schafe entstehen Lücken im Boden, wo sich neue Arten ansiedeln können.
  • Schafe bringen als „lebende Taxis“ viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten von vorher beweideten Flächen auf die PV-Anlagen-Flächen und können so effektiv die Artenvielfalt erhöhen (FISCHER ET AL. 1995). 
  • Auch der Kot der Schafe dient vielen Tierarten, wie z.B. Fledermäusen und Mistkäfern als wichtige Nahrungsquelle (DAVIS ET AL. 2010).

 

Die  Untere  Naturschutzbehörde  kann  eine  Beweidung  als  Maßnahme  zur  Minimierung des Eingriffs an Stelle einer Mahd empfehlen.

(Quelle: LfL Heft – Beweidung von Photovoltaik-Anlagen mit Schafen)

Kontakt

Landesverband Bayerischer
Schafhalter e.V.
Senator Gerauer Str. 23 a
85586 Poing OT Grub

Telefon (089) 536226
Fax (089) 5439543

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